Der Mensch in der Weltenphilosophie

Was ist der Mensch ist eine der zentralen Fragen der Philosophie.Die Weltenphilosophie hat eine Vorstellung über den Menschen. Diese wurden in den bisherigen Kapiteln bereits angedeutet und sollen an dieser Stelle aufbereitet werden. Dabei sieht sie vier Ebenen, wie sich der Mensch betrachten lässt. Zur Vereinfachung sollten diese auch graphisch weiter unten zusammengefasst sein:
 
Die einfachste Stufe ist dabei der Alltagsmensch ("Klassiker"), d.h. der Mensch als Teil einer Welt. Kurz: Der klassische Mensch agiert in seinem Leben und ist Hauptdarsteller dieses Lebens. Es ist das, was die meisten von uns kennen werden: Aufstehen, ärgern, sich zu Bett legen. Und noch so ein paar Dinge dazwischen. 
 
Zufrieden ist die Weltenphilosophie damit nicht, denn sie stellt sich zurecht die Fragen, ob die Dinge, die man so den Tag über wahrnimmt, wirklich real sind. Klingt erst einmal komisch, aber lässt sich schnell an einigen Beispielen erklären: Ein verliebter Mensch nimmt die Welt auf andere Art und Weise wahr, als ein trauriger. Hätte man Röntgenaugen, die Welt wäre eine andere. Könnte man Atome sehen; alles würde sich ändern. Daraus schließt die Weltenhilosophie, dass der Mensch eben nicht nur Hauptdarsteller in einer in einem Stück sein kann, sondern dieses Stück durch die Wahrnehmung selbst schreibt. 
 
Daher leitet sich die zweite Stufe des Ich ab: Das Solipsistisches-Ich oder auch Bühnen/Bühnenstück-Ich genannt. Der Mensch ist nicht mehr nur der Hauptdarsteller, sondern seine Welt selbst. Er ist seine Welt. Schwierig nachzuvollziehen? Man denke an ein Buch. Dort gibt es eine Hauptperson. Nimmt man diese weg, so existiert die Geschichte des Buches nicht mehr. Die Welt ist weg. Damit wird der Begriff des Menschseins natürlich erweitert. 
 
Bis hierhin hat die Philosophie bereits desöfteren gedacht, allerdings dann ein gewisses Problem mit dem Solipsismus entwickelt. Was bedeutet das? Ganz einfach, wenn der Mensch alles ist, was er wahrnimmt, also auch alle Mitmenschen, Blümchen und Bienchen dann existiert am Ende nur der Mensch. Das wäre kein Problem, allerdings würde sich die Frage stellen, warum er denn überhaupt wahrnimmt, wenn er doch alles ist.
 
Die Weltenphilosophie sieht dieses Problem und verweist auf die dritte Stufe, auf das sogenantte Indeterministische-Ich oder auch Welten-Ich, genannt. Hier wird schnell klar, dass eine Wahrnehmung als Bühnenstück zuwenig ist und nur einen Teil der Wahrnehmung darstellt. Die Weltenphilosophie nutzt zur Erklärung das Beispiel eines Weges, bei dem eine Person nur die Wahl hat, nach links oder rechts zu gehen. Während in der klassischen Philosophie, eine  Entscheidung gefällt wird, sagt die Weltenphilosophie, dass beide Dinge zugleich geschehen, und lediglich über die künftige Wahrnehmung entschieden wird. . Ein fundamentaler Unterschied. In der Weltenphilosophiegeschiet daher beides zugleich. Die Alternative wird für den Klassiker und auch das Bühnenich nur ausgelendet. Erst das Welten-Ich ist die Ebene, in der alle möglichen Entscheidungen ebenfalls zum Menschsein gehören und nicht nur das. Zugleich endet auch die Vorstellung einer Kausalität, denn, wenn man den Menschen als als das Welten-Ich definiert, dann ist der Mensch nicht nur irgend ein Bühnenstück, sondern gleichzeitig auch Teil anderer Elemente. 
 
Doch auch dieses Welten-Ich, stellt noch nicht das berühmte ende der Fahnenstange dar, denn auch dieses nimmt noch wahr. Am Ende steht daher eine vierte Stufe. Dieses ist das Vollkommene-Ich. Es ist die Existenz an sich. Sie nimmt nicht wahr. Sie ist. Das ist letztendlich die letzte und finale DImension des Menschen aus der alle anderen Stufen entspringen.
 
 
Vereinfachtes Menschenmodell der Weltenphilosophie nach Andreas Herteux